Exclusive-Life driven by exception
Motor: V6 Turbo
Hubraum: 2.995 ccm
Leistung: 340 kW / 462 PS bei 5.300 U/min
Drehmoment: 450 Nm bei 1.340 U/min
Drehmoment System: 700 Nm
E-Motor: 100 kW
Antrieb: Allrad
Getriebe: 8-Gang Automatik
Leergewicht: 2.468 kg
Top Speed: 250 km/h
Top Speed rein elektrisch: 135 km/h
0-100 km/h: 5,1 s
elektrische Reichweite: 58 km
Stromverbrauch: 19,5 kW/h
Benzinverbrauch kombiniert: 2,8 /100 km
CO2 kombiniert: 63 g/km
Preis in Deutschland ab: 87.430,00 Euro
Hoch oben, in Norwegen, wo Trolle so tun, als wären sie nur fabelhafte Geschöpfe und dort, wo man mit einem kurzen Blick mehr Natur sieht, als hierzulande nur dann, wenn man auf dem Feldberg steht, hier oben haben wir ein R bewegt. Inklusive Hybrid-Antrieb und reichlich Komfort gab´s obendrauf.
462 Pferde galoppieren, wenn man will und wenn man die Prinzipen eines PlugIn-Hybriden einfach mal ignoriert und den eigentlichen Sinn dieser technischen Errungenschaft außer Acht läßt. Und dann sind da ja noch satte 700 Newtonmeter, maximales Drehmoment bei 1.300 Touren. Das zieht kräftig an den Rädern und läßt den gut 2,5 Tonnen schweren Volkswagen Steigungen hinauf rennen, auf dass wir noch schneller diese unglaubliche Küstenlandschaft an der Atlantikstraße bewundern können. Ob´s hier Trolle hat, wissen wir nicht. Aber Brücken hat´s und aus der Ferne sieht das aus, als hätte ein Riesentroll mal eben etliche Inselchen mit ein paar Asphaltbrettern miteinander verbunden. Ein Laufsteg für Giganten, in grau und mitten drin war wohl das Thema Achterbahn interessant. Die Straße windet sich, wie der Beginn eines Überschlags, und findet dann wieder den Weg der Normalität. Gleich werden wir exakt diese Stelle befahren aber vorher noch ein paar Runden mit dem Zweimotoren-Touareg.
Das R steht für Racing und man findet diesen großen Buchstaben in der Kühlermaske, gut sichtbar und doch recht dezent, bei folgenden Modellen: Golf, Golf Variant, Tiguan, T-Rock und eben der Touareg. Und weil ein R nicht nur die Nase in den Wind reckt, sondern auch den ganzen Wagen so richtig in Fahrt bringen soll, kommen nicht umhin, treiben die Pferdchen mit dem Gasfuß nach vorn und werden dann immer wieder von Bildern im Kopf, wie wir mit großer Unlust, gigantische Summen an den Norwegischen Staat berappen, heimgesucht. Aber wir erfahren am eigenen Leibe, dass dieser Volkswagen die Flucht nach vorn schon bemerkenswert hurtig antreten kann. Und wenn dann einmal die Atlantikstrasse erreicht ist und wir in James Bond´s Spuren unterwegs sind, ja dann lassen wir den V6 und seinen elektrischen Kollegen mal ganz kurz von der Leine und unser Hinterkopf freut sich dann auf die korrekt eingestellte Kopfstütze, die dann im Kollektiv mit dem kompletten Sitz den Corpus umarmen und vor allzu heftigen seitlichen Bewegungen schützt.
Überhaupt, der Sitz und seine Umgebung. Sehr komfortabel, sehr edel, sehr luxuriös. Aber nicht luxuriös im herkömmlichen Sinne. Eher lässig und selbstverständlich. Die beiden großen Monitore, einer vor dem Volant, der zweite direkt rechts daneben, sind im Grunde das Herzstück, die Kommunikationszentralen. Der riesige Wahlhebel auf der Mittelkonsole ist eher Ruheplatz für die rechte Hand, dahinter ein paar Druckschalter und auf den mittleren Speichen lassen sich die wichtigsten Einstellungen ohne Mühe vornehmen. Man braucht ein paar Minütchen und der Mensch ist Teil der Sache und die Sache macht wirklich Spaß.
Und jetzt wird geknausert. Mit Benzin und Strom. Wir könnten dem Saft den Hahn komplett zudrehen, also ohne V6. Und mit der Kraft des E-Motors könnten wir sogar Tickets für zu schnelles Fahren einsammeln. 135 km/h sind drin, würden aber die Reichweite erheblich reduzieren. Deshalb gilt: Das Gaspedal mit dem Samtfuss streicheln, möglichst viel rekuperieren und den Laufkomfort des Wagens inhalieren. Dieser Touareg ist nicht nur schnell, er ist auch eine ausgesprochene Sänfte. Dank Luftfederung, bester Dämmung und einem sehr lässig arbeitenden V6 kann sich das Bordpersonal plus Passagiere nicht nur zurücklehnen und die Landschaft bewundern, sie kann sich sehr sicher fühlen. VW hat seinem Flaggschiff jedes nur erdenkliche Sicherheitsfeature gegönnt. Nach rund 150 Kilometern errechnen wir einen Benzinverbrauch von rund fünf Litern. Nicht schlecht, denken wir. Kolleginnen schafften die vier und wir sind sicher, viel besser wird es nur in der Theorie. Weil der Mensch keine Maschine ist und der Gasfuß eben doch hier und da seinen eigenen Kopf hat.