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Fahrbericht Mazda CX-5 – Der praktische Sonderling

Er ist sparsam, er kann fix um die Ecken laufen, er ist bestens ausgestattet und er ist nicht zu teuer. Mit dem CX-5 hat Mazda eine interessante Variante aus dem Sortiment der mittelgroßen SUV im Angebot. Wir fuhren die sportlichste Version.

195 klingt nicht wirklich sportlich, auch die knapp 9 Sekunden bis Tempo 100 erzeigen keine Ahhs. Aber der G 2.2 Sports-Line SLPlusSpak, so steht es in unserem Vertrag, kann schon ganz schön nach vorn laufen, vor allem aus der Mitte des Drehzahlbandes. Und die 194 PS verstecken sich auch nicht gerade, wenn man den Gasfuß senkt. Aber wir reden von 258 Newtonmeter Drehmoment und das Leistungsoptimum wartet, bis man 6.000 Umdrehungen erreicht hat, einen Turbo gibt es nicht, was dem Effizienz-Gedanken geschuldet ist. Zurecht.


Vor den ersten Metern hinter dem Steuer, erst mal ein Rundlauf um den Wagen, der im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert wurde. Das Blechkleid noch immer elegant, vor allem, wenn man Magmarot bestellt hat. Die Kühlermaske ist und bleibt die optische Visitenkarte, ganz vorn im Gedächtnis bleibt die Chromspange stecken, die die Frontleuchten verbindet und dem Kühler seine elegante und edle Unterlippe schenkt. Diesen Anblick kann man nur mit Mazda in Verbindung bringen. Weiter hinten, am Heck dann kein Millimeter Chrom, dafür eine große Klappe plus eine recht niedrige Ladekante. Der CX-5 ist ein Praktiker.


Im Innenraum dann ein wenig Neues. Der Zentralmonitor thront ganz oben auf der Mittelkonsole, ein wenig größer als der Vorgänger und immer noch mit allerlei Informationen und Einstellungsmöglichkeiten gefüllt. Über den großen Drehdrück-Schalter hinter dem Wahlhebel, ganz unten auf der Mittelkonsole, wird mit den Inhalten des Monitors kommuniziert. Das Dreispeichen-Lenkrad ist mit weiteren Schaltern belegt, für die wichtigsten Einstellungen. Laut, leise, Senderwechsel und ein paar Einstellungen auf dem Monitor vor dem Lenkrad. Im Grunde liefert Mazda genau das, was wir im Alltag an Bord eines modernen Autos erwarten und brauchen. Der schnelle und sichere Zugriff auf die wichtigsten Informationen und Einstellungen. Soweit, so praktisch. 1.620 Liter an Dingen kann man in den Wagen laden, wenn man die Lehnen der Rücksitze umklappt. Das sollte für so ziemlich jeden Baumarktbesuch oder Urlaub reichen. 


Und jetzt fahren wir. Der Motor, ein hochverdichtete Reihenvierzylinder, der laut Prospekt um 7,3 Liter Benzin verbrauchen soll und der, so teilt es unser Gehör mit, sehr, sehr ruhig arbeitet und der, wenn man es darauf anlegt, auch unter sieben Liter verbrauchen kann. Es sei denn, man will die sportliche, dynamische Seite des CX-5 erleben. Dann wird aus der Sechs eben eine Acht. Der Physik können auch die begabtesten Ingenieure aus Japan kein Schnippchen schlagen. 


Wir lassen den Wagen ein paar Stunden von der Leine der Vernunft. Zuerst ein paar zackige Runden auf der Landstraße. Wer den Sport-Plus-Modus sucht, wird ihn nicht finden, weil dieser Mazda keinen braucht. Das Automatikgetriebe scheint hohe Gänge zu lieben, kaum hat man den Wagen in Bewegung versetzt werden die Gänge so schnell wie möglich nach oben durchgereicht, es geht um den Verbrauch und um Laufruhe. Die dynamische Laufart ist damit kaum erreichbar. Es sei denn, man hat Schaltwippen am Lenkrad. Dann läßt sich der 194-PS-Motor in höhere Drehzahlgebiete zwingen und dann sind auch spritzige Passagen auf der Landstraße spürbar. Der Japaner rennt dann zwar nicht los wie ein MX-5, aber er läßt seine Kräfte zumindest ansatzweise von der Leine. Und weil der CX-5 in seinem Fahrverhalten eher neutral erzogen wurde, sind Kurvenein- und Ausgänge keine emotionalen Erlebnisse, über die man in seinem Tagebuch eine Extra-Seite beschreiben würde. Der Japaner durchläuft die Windungen eher routiniert, gelassen und vor allem sehr sicher. 


Wer es zumindest ansatzweise sportlich mag, erlebt den Vierzylinder-Saugmotor in den höheren Drehzahl-Regionen. Also per Wippe in die unteren Gänge schalten und am Kurvenausgang den Gasfuß nachhaltig nach unten drücken. Dann werden die fast 1,6 Tonnen spürbar nach vorn getrieben und man wähnt sich in einem SUV, der mehr kann als nur das berühmte „von A nach B Spiel“. 


Auf der Autobahn dann, unser Testwagen spielt eine seiner Trumpfkarten aus. Tempo 160, der Asiate läuft so leise, wie man es mag. Die 19-Zoll-Räder rollen fast geräuschlos ab, man sitzt sehr bequem, die Landschaft da draussen rollt lässig vorbei und man weiß um die Leistungsreserve, die der CX-5 im Köcher hat.


Wir fassen zusammen. Der CX-5 in der stärksten Version ist ein Allrounder mit dem Fokus auf Alltag und Reise. Er kann ordentlich transportieren, sehr komfortabel Menschen auf langen Strecken bewegen und er ist komplett ausgestattet. Den Benzin-Verbrauch darf man moderat bis sparsam nennen und das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als gut. Besonders gefallen hat uns die Arbeit der Designer. Im optischen Einerlei der meisten SUV dieser Klasse, rollte der CX-5, auch dank der Farbe Magmarot, ganz weit nach vorn. 

Fotos: Mazda / Ralf Bernert