Exclusive-Life driven by exception
70 Jahre Porsche Sportwagen – Zunder am Hintern
Juni 1948, der Kreissaal stand in Österreich, genauer in Gmünd. Kind und Vater wohlauf. Einen Monat später rennt das Kind zum Klassensieg. Es sollte nicht der letze sein. Eine Karriere begann, Open End.
Heck- oder Mittelmotor, es gibt ein roter Faden, der zieht sich seit 1948 durch den Lebenswerk aller Porsche-Sportwagen. Man kann von einer Tradition sprechen, von einer sehr starken Tradition.
1948, das ist lange her. Mit dem 356 fing die Reise an. Ferdinand Porsche hob die Heckklappe an und setzte einen Boxermotor darunter. Am 8. Juni 1948 wurde der erste Porsche zugelassen. Der Name: 356. Vier Model-Reihen gab es. Das Urmodel und danach: A, B, C. Das stärkste Model war der 1600 SC mit 95 PS. Im Rennsport wurden schon mal 155 PS aus dem 4-Zylinder-Boxer gekitzelt. Nur zur Info: 1973 rannte ein Porsche 917/30 CanAm-Spyder mit 1100 PS und 1098 Nm über die Rennstrecken. Bis dahin wurden unzählige Varianten für den Motorsport gebaut. Porsche wurde von seinen Fans und seinen Kunden zum Epizentrum des Motorsports erklärt. Der 356 entwickelte eine saubere Routine, wenn es um Siege bei Rundstrecken-, Berg- und Rallye-Fahrten ging. Ein besseres Kaufargument konnte es nicht geben.
1963 präsentierte Porsche auf der IAA den Nachfolger des 356. Seine Name: 901, was Peugeot nicht gefiel. Man einigte sich und taufte den Sportwagen auf 911. Die nächste Naturkonstante in Sachen Motorsport, Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit war geboren. 1964 startete der Verkauf, der 356 lief aus und die Welt erlebte den nächsten Siegeszug aus Zuffenhausen, dessen Fahrt heute noch anhält. Man schaue sich die Siegertabellen der wichtigsten Rennen an. Wer Sportwagen und Rennsiege in einem Atemzug nennt, kommt an Porsche nicht vorbei.
Und dann öffnen wir die Fronthaube. Ein V8, 5397 Liter Hubraum, Sauger, weiter hinten ein Flügel, als wolle dieser Porsche unbedingt am Boden bleiben. Vorn die Glupschaugen, versenkt, bis man am schwarzen Rad dreht. Der Zündschlüssel rechts des Volants. Ja, rechts. Zwei Stunden durch die Steiermark. Mit 350 PS, einem erstaunlich schnellen Automatikgetriebe, die Lenkung ein wenig eigenwillig, im Vergleich zu modernen Porsches. Elegant, mondän, anders. Damals und heute. Der 928 war und ist ein Sport-Coupé. Unser GTS ist noch mehr Sport. Der Teppich im Innenraum, nennen wir es Ambiente. Dieser Porsche spaziert im Eiltempo kreuz und quer durch Europa.
70 Jahre Porsche Sportwagen – Bei Grün wird’s laut
Wieder ein Flügel. Diesmal ist er gewaltig, einer Drohung gleich. Abtrieb, Downforce oder einfach Insigne des Tempos. Der 996 GT3 RS, jener 911, der so nah wie kein anderer seiner Zunft am Rennsport schnuppert, mit Strassenzulassung. Jede Landstrasse wird zur Rennstrecke, jeder Tritt auf´s Gaspedal bringt Dich näher an Flensburger Kartei-Karten. Selbstbeherrschung als Überlebensstrategie, egal wie, dieser Elfer ist ein Aktenzeichen an der Ampel. Bei Grün wird’s laut.
gekonnt am Casino vorbei, nutzen alle Energie der Kurve und steuern dem Klassensieg entgegen. So kann es
früher gewesen sein. Heute sind WM-Punkte nicht wichtig, die Faszination der Mechanik, die Kunst der
Und dann die Gegenwart, der 718 Cayman, jener Mittelmotor-Porsche, der optisch so überhaupt nicht an den 914 erinnert, aber durch die Lage des Motors ganz nah dran ist. Die Balance, das Handling, die Motivation. Der junge Wilde aus Zuffenhausen ist das Paradebeispiel, wie man Tradition mit Moderne in Verbindung bringt. Das Fahrwerk direkt und trotzdem für jeden Cruise-Ausflug gut, der Motor drehfreudig und kraftvoll und das Layout eine klare Sprache sprechend. Vor allem die Radhäuser mit ihren scharfen Kanten machen an.
Zurück im Basislager. Das linke Handgelenk wird geschmückt. Porsche Design, jene Schmiede des guten Geschmacks für Porsche-Fans, hat uns eine besondere Uhr angelegt. Die „1919 Datetimer 70Y Sports Car Limited Edition“ wird 1948-mal gebaut, ist bereits ausverkauft und deshalb nur noch als „gebrauchtes“ Sammlerstück erhältlich. Der Neupreis: 2.948,00 Euro. Das Design soll die Anfänge von Porsche aufzeigen, also mit einem Wort: Purismus.
Und dann ist da noch ein guter, ein sehr guter Tropfen und der ist nicht ausverkauft. Das renommierte Weingut Tement in der Steiermark hat sich mit ebenso renommierten Leuten von Porsche an einen Tisch gesetzt und darüber nachgedacht, wie wohl ein Wein munden könne, der dem Charakter eines echten Porsche nahe kommen kann. Das Ergebnis heisst „ Cuvée 356“ und es mundet sehr. Ein feiner Weisswein, der die Rebsorten Weissburgunder und Chardonnay vereint. Für diesen Wein haben wie den Porsche-Schlüssel sehr gerne für ein paar Stunden bei Seite gelegt. Wer jetzt unbedingt den Cuveé 356 probieren will, schaut sich genau hier: https://cuvee356.com um und ordert eine Kiste des guten Tropfens, der übrigens kein Vermögen kostet.
Fotos: Hoch Zwei für Porsche